Politik

Vor rund vierzig Jahren sorgte der amerikanische Import der Gemeinwesenarbeit für Irritationen in der heilen österreichischen Welt. Sie nimmt Sozialräume zum Gegenstand sozialer Intervention und sorgt auf vielfältigste Art dafür, dass sich Menschen für die Gestaltung ihres Lebensraums engagieren. Der Erfolg dieser Arbeit zeigt sich anhand vieler BürgerInneninitiativen.
„Fanmeile“ und „Freiwillige Ausreise“ wurden 2006 von der Gesellschaft für deutsche Sprache als Wort bzw. Unwort des Jahres prämiert. Ein drittes Wort – „Parallelgesellschaften“ – hat es zuletzt zwar nur auf den zweiten Platz in dieser Rangliste geschafft, ist aber nach wie vor in aller Munde.
Was ist das Verhältnis von Staat als Gesellschaft und dem suggerierten Bestehen von Parallelgesellschaften? Welche Idee liegt dieser Vorstellung zu Grunde? Die einer einheitlichen Nation, einer einfachen, überschaubaren Welt klarer Identitäten? Wo sind die Grenzen der Gesellschaft und wer fährt im Parallelschwung nebenher mit?
Dieser Haufen hatte schon zum Neujahrskonzert 1982 für einen „rosa Wirbel“ gesorgt, und unvergessen sind die beiden Nackten (Florian Sommer und Robert Herz nur mit einer Fliege bekleidet), die pünktlich zur Polka „Die Emanzipierte“ im traditionsreichen Wiener Musikvereinssaal die Bühne stürmten und „Freiheit für Schwule“ forderten.
Vor einigen Jahren entstand die Gruppe „Freiraum“, die sich um die Nutzung leerstehender Gebäude bemühte, u.a. durch Besetzungen. Der Begriff ist eher zufällig entstanden: Aus Italien kannte mensch die Parolen „Nehmen wir uns die Stadt“ oder „Her mit dem ganzen Leben“ und das wurde mit dem Raum zur Nutzung verbunden.
Der Begriff Ladyfest steht für ein feministisches Kunst- und Kulturfestival, das zumeist von Frauen, Lesben und Transgender nach dem „Do-It-Yourself“-Prinzip organisiert wird, das aber für alle BesucherInnen offen ist.
Seit der Räumung des Ungdomshuset, einem besetzten Jugendzentrum in Kopenhagen, das heuer sein 25jähriges Bestehen gefeiert hätte, ist die Frage nach aktiver (Frei-)Raumbeschaffung durch Besetzung wieder verstärkt in den Fokus medialen Interesses gerückt.
Nun ist es raus. Österreich hat wieder eine Kunstministerin. Der fünfte Bewegungsmelder Kultur dokumentiert die ersten Schritte von Claudia Schmied und gibt ihr Hinweise für nächste Arbeitsschritte. Im Interview ist heute Albi Dornauer von nlk Kultur aus Innsbruck zu hören und die Sputniks haben einen Abschiedbrief an Franz Morak formuliert.
Multikulturalität hat weder als Begriff oder Konzept noch als politisches Selbstverständnis, in Österreich je die Chance bekommen, eine Gegenwart zu haben.
Martin Krenn und Nina Maron hatten im Jahr 1999 ihr Vorhaben begonnen, einen Film über Harry Spiegel zu drehen: Waschmaschinenverkäufer, Möbeltandler, Erfinder der Tischtennistherapie, Gründer der Psychopannenhilfe und langjähriges Vorstandsmitglied im Wiener WUK, um nur ein paar von Harrys Tätigkeiten in den letzten 55 Jahren seines Lebens zu nennen.
Ich weiß nicht, an welchem Punkt sich die Ablehnung in meinem ganzen Körper breit machte. War es bereits beim Beginn der Ausstellung, als wir durch den Vorhang in die andere Welt, die Welt des Flüchtlingslagers traten? Oder als ich die ersten Kinder laut lachend beim probieren tansanischer Stoffe sah. Spätestens beim Betrachten der Puppen, die als Modelle für unterernährte Kinder in der Abwiegestation hingen, überkam es mich.
Ziel dieses Textes ist die Objektivierung bestimmter Verläufe in diesem Bereich. Alle Aussagen sind dabei dem Wunsch entsprungen, eine Klärung, eine Analyse der Normalitäten zu liefern. Um sie zu verändern und nicht um sie festzustellen.